fuerteadventura - tag 12

heute gings früh los. wecker um sieben. aufstehen kurz danach. frühstück gegen halbacht. halbe stunde vor kursbeginn wieder eincremen. ready for the sun. kurs ab halbneun. achtuhrdreissig. gehts noch.

eigentlich schön. so am morgen durch cotillo zu laufen. leute die ihren nachts unterdrückten raucherhusten aus den fenstern schreien. baurabeiter auf dem weg zur arbeit. weniger los. heute wieder mit angie und christiano. wir wie immer pünktlich. "the same procedure as last day, miss christiano?" "the same procedure as every day, hombres!" klamotten sind gleich ready. die autos sind gleich ready. ab gehts richtung punta blanca.

alle noch bisschen müde. christiano war wakeboardinstructor. bervor er surfinstructor wurde. muss heute fachsimpeln. italospanenglisch gegen österrenglisch. vielleicht möchte er lieber schlafen. aber er muss fahren. also gut, dass er wach gehalten wird. heute kein justin bieber konzert. kein zalandoausverkauf. keine autogrammstunde. neben uns nur ein oder zwei andere surfschulen. das geht. also alles bereit machen zum sunrisesurf. auspacken. umziehen. strecken und dehnen. waxen. festleashen. wassern. die bedingungen sind heute besser als gestern. "tudei sär is not tu matsch carrent. iksept juh gou bicheind rock eiländ. sän juh will smäsch on sä rocks. änd ei will teik juh aut änd juh kähn wotsch." christiano macht mut.

die erste welle anpaddeln. klappt nicht ganz. die zweite klappt. ich steh. juchee. heute ganz wichtig. na eigentlich immer. orthogonal zu den wellen. möglichst schnell raus aus dem surfbereich. im channel die strömung - current - nutzen. "wir sind ja surfer und nicht doof." angie. raus paddeln. draussen wieder ins lineup und warten. fachchinesisch. zwischendurch im channel pause machen. macht gar nix. die anderen surfschulen auch mal ranlassen. wir sind wieder dran. die ersten versuche klappen nicht. nicht so richtig. also wieder in den channel. den anderen nicht im weg rumtreiben. und zurück.

welle kommt. brett in die richtige position. anpaddeln. ich werd geschoben. aufstehen. erst den hinteren fuss. den vorderen als nächstes. aufrichten. blick nach vorne. an christianos ball denken. arme nach vorne. ich surfe. lets go professional. erst blick nach links. oberkörper nachdrehen. ich fahr nen kleinen aber feinen turn. blick wieder nach rechts. oberkörper nachdrehen. check.

alles in allem steh ich heute drei wellen. das ist ein gutes gefühl. ein wirklich versöhnlicher abschluss. nach gestern. gott petrus sei dank. freshsurf sei dank. irgendwann sind wir die einzige surfschule im wasser. nur noch ein paar locals. "das ist ein privileg!" angie. check.

letzte welle. mit ihr nach draussen. klappt nicht ganz. aber heute egal. den rest paddeln. es wird flach. absteigen. neben mir steht ein kamikazeboy bis zum bauch im wasser. "kannst du da stehen?". ich schau an mir runter. bis zum schienbein. dann draussen faselt christiano grinsend irgendwas von "rocks". ich versteh nur spanisch. "bist heut übers riff raus?" angie. mir dämmerts. ich lächle breit. "hähä". "das kostet eine kiste champagner. oder gummibärchen." alles klar. zusammenpacken und zurückfahren. vorne im auto wieder italospanenglisch gegen österrenglisch. am leuchtturm vorbei.

da könnt ich später eigentlich mal noch hin. mal schaun. zurück bei freshsurf. das letzte mal ausladen. das letzte mal desinfizieren. das letzte mal adios sagen. alle fandens schön, dass wir da waren. ich verstehe das und glaube ihnen. vielleicht sehen wir uns wieder. wenn die arme nicht mehr weh tun.

zurück zum apartement. duschen. morgen gehts nach hause. ich geh nochmal einkaufen. wasser. milch. was kleines zum snacken. haribo. auf dem rückweg nochmal an der surfschule vorbei. "ou hei docter" daniele. wuas!? "is angie here" "jässe" zeigt zum office. schaut auf meine haribo tüte "i paddled the riffs today" lacht wissend. angie schaut mich mit grossen augen an. "damit hab ich nicht gerechnet". klarofussaro . "wettschulden sind ehrenschuleden" freut sich riesig. christiano kommt an. "änd wot äbaute mii?" "share!" sag beiden nochmal danke und adios. daniele hab ich leider vergessen. perdono maestro. ciao daniele. linda und michele waren nicht da. unterwegs. leider. ¡muchas grazias! mille gracie. merci vielmools. ciao. bis irgendwann. vielleicht. ich muss heim. zum leuchtturm laufen. habs mir doch vorgenommen.

sechzehnuhr. ich setze meinen plan in die tat um. eincremen. gegen die sonne. faktor dreissig. man weiss ja nie. sechzehnuhrzwölf. los gehts. richtung norden glaub ich. immer richtung leuchtturm. ich seh ihn nicht. ich kenn die richtung. sind die ganze woche dran vorbei gefahren. erst gehts am strand entlang. dann durch den fkk bereich. wieso sind es eigentlich meistens die alten und ekl... egal. dann durch die wüste. dem schild nach.

irgendwann. in der ferne. die nackten menschen schon nicht mehr vor augen. nicht mehr im sinn. taucht er auf. majestätisch. naja. leuchtturm halt.

der leuchtturm beheimatet ein historisches fischerei museum. hat zu. leider. hät ich so gern gesehen. als alter schwarzangler. dann halt nur von aussen. eigentlich ganz schön.

noch bisschen ans wasser sitzen. den wellen beim tanzen zuschaun. sie tanzen wild. sie wollen mir etwas mitteilen. ich versteh sie nicht. egal. wir kommunizieren schweigend. tollerieren uns gegenseitig. auf dem heimweg noch ein paar bildchen gemacht. hier könnte man einen western drehen. oder einen weltuntergangsfilm. oder einen weltuntergangswestern. vielleicht mit will smith. wenn er her findet. unbedingt auch christoph waltz. der findet bestimmt her.

wieder zurück. noch kurz händewaschen. dann mit meinen compañeros zum letzten abendmahl. beim hoffnungslos vergesslichen italiener. das gleiche wie beim letzten besuch. lekker suppentellerformnudeln mit pilzen und venusmuscheln. ich widme dieses abendessen meinem vater. und der academy.

das wars dann. heute noch tagebuch schreiben. während ich schreibe, dass ich schreibe, schreibe ich, dass ich schreibe. wie beim alten vom wandernden berg. verrückt. heute noch packen anfangen. morgen um elf kommt das taxi. holt uns ab. und um anderen elf sind wir auf dem weg von zh nach sh. zum abschied winkt noch die göttliche wolkensurferkatze.

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